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Kathedrale St. Michael und St. Gudula

St. Gudule -so wird die Kathedrale in der Kurzform oft genannt, das ist einfach einfacher. Vollständig lautet ihr Name Cathédrale St. Michel et Gudule oder Sint-Michiels en Sint-Goedelekathedraal. Auf einer Anhöhe stehend ragt sie mit ihren zwei Türmen monumental aus der Brüsseler Skyline hervor.

St Michel et Gudule

Die Kirche ist Sitz des Erzbishofs von Mecheln-Brüssel. 1962, als die Kirche zum Bischofssitz erhoben wurde erhielt sie auch den Titel einer Kathedrale. Mehr noch, sie ist die Nationalkirche des Königreichs Belgien. Hier finden königliche Hochzeiten, Staatsbegräbnisse oder der Gottesdienst zum Nationalfeiertag statt.

Eine außergewöhnliche Kathedrale

Die Kathedrale Michel ist St Gudule ist außerhalb der Gottesdienste für Besucher geöffnet. Die Kirche an sich kann kostenlos besichtigt werden. Wer die romanische Krypta oder das Schatzmuseum besuchen möchte, muss allerdings einen Eintritt zahlen.

Betritt man die Kathedrale, stellt man schnell fest, dass sie im Inneren etwas nüchterner gestaltet ist, als man erwarten würde. Sie wurde im Laufe ihres Bestehens von Bilderstürmern und französischen Revolutionären geplündert.

Dennoch gibt es unglaublich viel zu entdecken. Was sofort auffällt: Durch die lange Bauzeit sind in der Architektur die Stile von drei Jahrhunderten gemischt.

Hauptschiff von St. Michel et Gudule

Ein Highlight sind die Farbglasfenser: Auf den 16 Chorfenstern sind 1200 aufwändige Glasgemälde aus dem 16. Jahrhundert zu sehen. Sie zeigen unterschiedliche Epochen der Kirchengeschichte, wie z.B. das Jüngste Gericht.

Auf der barocken Kanzel ist lebensgroß die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies abgebildet. 12 lebensgroße große Apostelfiguren befinden sich an den Säulen des Hauptschiffs. Sie stammen aus dem 17. Jahrhundert von den Bildhauern Luc Fay d’Herbe und Jérôme Duquesnoy - letzterer schuf übrigens auch Manneken Pis.

Der barocke Hauptaltar ist aus weißem und schwarzem Marmor wurde 1666 geschaffen. Ach Michael und Gundula haben Standbilder in der Kathedrale.

Im südlichen Turm befindet sich ein Glockenspiel mit 49 Glocken (Carillon), insbesondere an Sonntagen werden hier immer wieder Konzerte gespielt.

Die Geschichte von St Gudule

Bereits im 9. Jahrhundert stand an dieser Stelle eine dem Heiligen Michael gewidmete Kirche. Im 11. Jahrhundert entstand eine romanische Kirche. Mit dem Bau der heutigen Kirche auf dem Brüsseler Treurenberg wurde schließlich im Jahr 1226 begonnen. Als 1407 die Reliquien der heiligen Gudula in der damaligen Michaelskirche überführt wurden, bekam sie den Namen Stiftskirche St. Michael und St. Gudula.

Die Bauarbeiten dauerten bis zum Ende des 15. Jahrhundert. So sind mehrere architektonische Stilrichtungen im Gebäude zu finden: Von der Romanik bis zur Renaissance zur Brabanten Gotik. Die Westfassade mit ihren Türmen erinnert eher an die im 15. Jahrhundert in Frankreich populäre Architektur.

Im Februar 1962 wurde sie zur "Cathédrale St. Michel" erhoben. Zwischen 1982 und 1999 wurde sie komplett restauriert. Dabei fand man die Überreste der romanischen Kirche sowie die romanische Krypta unter dem Chor. Im Jahr 2000 kam die neue Hauptorgel der spanischen Orgelbaufirma Gerhard Grenzing.


Öffnungszeiten der Kathedrale

Mo - Fr: 7:00 - 18:00 h
Samstag: 8:00 - 17:00 h
Sonntags und Feiertags: 13:00 - 18:00 h (ab 8:00 Uhr zum Gebet)
 

Die Krypta und die Türme können nur im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Mehr Infos hier (französisch)
 

Hinkommen

U-Bahn Gare Centrale, Straßenbahn Parc
 

Place Sainte-Gudule, 1000 Bruxelles